Einfaltspinsel oder Einfallspinsel? -Gastbeitrag von Andrea Erhard-

Vorwort vom Schreibsalon Berlin:
Der heutige Beitrag stammt von Andrea und ist auch hier auf ihrer Homepage zu finden.
In diesem schönen Text nimmt sie uns zuerst mit in den Zustand des Flows beim Schreiben. Dann schreibst sie über die Macht des Filmes, die wohl schon ein mancher erleben konnte. Auch ich erinnere mich gut an Kinoabende, aus denen ich rausgegangen bin und unglaublich inspiriert war, etwas in meinem Leben zu verändern oder einfach auch mehr Leichtigkeit und Schwung hineinzubringen. Ich bin mir z.b. ziemlich sicher, dass der Film ‚Jenseits der Stille‘ im wesentlichen mitverantwortlich dafür ist, dass ich mich damals in Berlin niedergelassen habe.

Hier nun Andreas Beitrag – liebe Andrea vielen Dank dafür:

Ich konnte bisher – wie Monaco Franze – mit den schönen Künsten nicht viel anfangen. Also Kunstmuseen, Theaterstücke, Oper oder Ballett war nichts für mich. Selbst hatte ich mich auch ungefähr 30 Jahre lang nicht kreativ betätigt, bis ich vor knapp einem Jahr diesen Blog startete. Wenn ich schreibe, vergeht die Zeit wie im Flug, das nennt man wohl „Flow“ und die Zeilen füllen sich fast wie von allein. Ich lege mir vorher nicht zurecht, was ich schreibe, die Ideen kommen während des Schreibens von oben. Dieses Gefühl, mit seiner Schöpferkraft verbunden zu sein, können bestimmt viele Kreative nachvollziehen. Kreativ tätig zu sein hat therapeutische Wirkung, die auch auf den Betrachter übergeht. Wenn ich etwas erschaffe, in dem ich mich selbst ausdrücke , dann hat das eine Kraft, die andere Menschen tief berühren kann. Der Betrachter kann oftmals nicht beschreiben, was ihm an einem Kunstwerk gefällt oder berührt.

Was Kunst überhaupt ist und was sie ausmacht, wurde mir vor etwa zwei Jahren schlagartig klar, als ich den Film „Werk ohne Autor“ im Kino sah. Nach diesem Film ist gleichzeitig mit dem Kinovorhang mein Kunstbanausenschleier gefallen. Der Film ist stark an das Leben des deutschen Malers Gerhard Richter angelehnt, der in den 30er Jahren geboren wurde. Er beschreibt die lange Suche des Malers nach seinem eigenen Stil, der seine Bilder zu den teuersten eines noch lebenden Künstlers machen sollte. Wer oder was bestimmt den Preis eines Kunstwerks? Kommt es auf Talent oder Technik an? Durch diesen Film begriff ich, dass Bilder etwas tief im Inneren von Menschen zum schwingen bringen können, was Emotionen oder einfach nur ein unerklärliches, positives Gefühl in ihnen auslöst.

Ebenso wenig wie wir nur aus Fleisch und Knochen bestehen, so besteht auch ein Kunstwerk nicht nur aus Leinwand und Farbe. Wir sind alle schwingende Energie und ein Künstler gibt seine Energie an sein Werk weiter, welches wiederum mit manchen Betrachtern in Resonanz geht. Kunst kann uns wieder in Kontakt zu unserem Inneren und damit mit uns selbst bringen. Dies trifft natürlich auf jede Art von Kunst zu, ob es Musik, Film, Theater oder Bildhauerei ist.

Kunst ist Heilung in ihrer ästhetischsten und unterhaltsamsten Form.

Andrea Erhard

https://www.comunicane.de/post/einfaltspinsel

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